Digital Government in Luxemburg

Hintergrund

Das Ministerium für Digitalisierung hat sich den Erfolg des Digital Governments zum Ziel gesetzt. Es geht darum, sich auf die Entwicklungen im Bereich der neuen Technologien zu stützen und diese in den Dienst der Verfahren und Produkte des Staates zu stellen, um moderne staatliche Online-Dienste anzubieten, die an die Bedürfnisse und Erwartungen der Bürger und Unternehmen angepasst sind.

Die Umsetzung des Digital Governments impliziert partizipativere, innovativere und co-kreativere Ansätze, die Ziele verfolgen, die über eine elektronische Verwaltung der staatlichen Online-Dienste hinausgehen. Heutzutage sind Barrierefreiheit, Sicherheit und Nutzung bzw. Integration der neuen Technologien im Online-Dienste-Angebot das Herzstück des digitalen Wandels des Staates.

Merkmale

Das Digital Government unterscheidet sich durch digitale Strategien, die den Einrichtungen des öffentlichen Sektors ermöglichen, die strategische Nutzung des Digitalen, der neuen Technologien und der Daten anzunehmen, um zu einem Angebot an staatlichen Diensten zu gelangen, das insbesondere auf das Erlebnis des Nutzers ausgerichtet ist. Das Digital Government befürwortet ebenfalls Plattformen für Co-Kreativität und aktive öffentliche Beteiligung zwischen den Verwaltungen, den Unternehmen und den Bürgern. Ziel dieser Methodik ist es, alle betroffenen Akteure einzubeziehen, damit sie gemeinsam digitale staatliche Dienste ausarbeiten, die auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet sind. Das Digital Government ist offen, standardmäßig digital und sicher.

Zudem erfordert das Digital Government, dass die staatliche Verwaltung sich auf den Ausbau der digitalen Kompetenzen sowie auf ein größeres Angebot an Weiterbildungen für Staatsbedienstete konzentriert. Außerdem ist es notwendig, die Umsetzung von Normen und Standards zu fördern, um interoperable und robuste digitale technische Infrastrukturen und Lösungen auf Regierungsebene aufzubauen. Damit das Digital Government ein Erfolg wird, ist es schließlich unerlässlich, dass eine Regierung die Entwicklung eines datenorientierten öffentlichen Sektors unterstützt, d. h. die Umsetzung eines Data-Driven public sector.

Um Luxemburg bei diesem Wechsel zum Digital Government zu unterstützen, hat das Ministerium für Digitalisierung bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) eine Studie in Sachen Digital Government in Luxemburg in Auftrag gegeben, nämlich die "Digital Government Review of Luxembourg". Ziel dieser Studie ist eine Bestandsaufnahme der Digitalisierung der staatlichen Dienste in Luxemburg und die Ausarbeitung von entsprechenden strategischen Empfehlungen. Die Ergebnisse der Studie werden Anfang 2022 veröffentlicht.

Entscheidende Meilensteine zum Erreichen dieser Ziele

Digital Governance

Um den Übergang zum Digital Government, von dem alle Ministerien und staatlichen Behörden übergreifend betroffen sind, zu unterstützen, hat der Regierungsrat im Februar 2020 eine Digital Governance Strategie verabschiedet.

Eines der zentralen Elemente dieser Digital Governance ist die Errichtung eines interministeriellen Ausschusses für die Digitalisierung auf Ebene der staatlichen Verwaltung. Dieser Ausschuss wird vom Ministerium für Digitalisierung und vom Zentrum für Informationstechnologien des Staates koordiniert, und seine Mitglieder sind in ihren jeweiligen Ministerien für die Digitalisierung zuständig. Der Ausschuss tritt regelmäßig zusammen, um sich über den Stand der Dinge in Bezug auf die digitalen Projekte des Staates auszutauschen, die Anfragen zu dem von den Behörden festgestellten Bedarf zu koordinieren und einen gemeinsamen Initiativenplan zu erstellen, um das Digital Government in Luxemburg zu verstärken.

Nationales Rahmenkonzept für Interoperabilität

Im Rahmen des Digital Governments ist es unerlässlich, dass die staatliche Verwaltung ein höheres Niveau an Interoperabilität erreicht, d. h., die Fähigkeit einer Stelle zu interagieren, zu kommunizieren und sich mit einer anderen Stelle auszutauschen, verbessert. Mit diesem Ziel hat das Ministerium für Digitalisierung nach der Verabschiedung des Nationalen Rahmenkonzepts für Interoperabilität (NIF) durch den Regierungsrat eine übergreifende und sektorspezifische Governance eingeführt, die Ende 2020 präsentiert wurde. Diese NIF-Governance beinhaltet ebenfalls die Gründung eines IOP-Kompetenzzentrums (Interoperabilität).

Interministerielle Arbeitsgruppe für digitale Inklusion

Ein weiterer wesentlicher Indikator ist es schließlich, jedem Zugang zur digitalen Welt zu verschaffen und die Kompetenzen zu vermitteln, die der Hebel für die digitale Inklusion sind. Um dieser Verpflichtung nachzukommen, wurde eine aus Vertretern aller Ministerien bestehende interministerielle Arbeitsgruppe gegründet. Diese Arbeitsgruppe wird Initiativen anbieten, um alle Bürger in den digitalen Wandel einzubeziehen und somit einer etwaigen digitalen Kluft entgegenzuwirken.

Integration neuer Technologien

Im Rahmen des Vormarsches in Richtung Digital Government bergen neue Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) oder Blockchain großes Potenzial. Damit der digitale Wandel des Staates ein Erfolg wird, müssen neue Technologien vollends in das ursprüngliche Konzept innovativerer, persönlicherer und einfacherer staatlicher Dienste sowie in die Ausarbeitung von auf die Bedürfnisse der Nutzer ausgerichteten Verwaltungsvorgängen integriert werden.

Data Driven Public Sector

Das Digital Government ist sehr datenorientiert, da Daten verwendet und wiederverwendet werden, damit die staatlichen Behörden die Bedürfnisse der Bürger, Unternehmen und Verwaltungen besser begreifen, um die staatlichen Dienste auszubauen und zu verbessern und die internen Vorgänge zu vereinfachen. Die sinnvolle Nutzung von Daten erfordert die Schaffung eines konkreten Rahmens für das Management, das Teilen und die Wiederverwendung von Daten bei gleichzeitiger Gewährleistung der erforderlichen Sicherheits- und Vertraulichkeitsvorschriften.

Es ist demnach unerlässlich, einen Rahmen für die Wiederverwendung der anhand der neuen Technologien, welche die Grundlage für die Ausarbeitung von neuen staatlichen Diensten bilden, generierten Daten zu schaffen. Das Digital Government muss demnach vollen Nutzen aus den neuen Technologien und Daten schöpfen, um innovative staatliche Dienste und neue Vorgänge zu konzipieren und so durch Zeitersparnis und einfache Nutzung einen Mehrwert für die Bürger und die Unternehmen zu schaffen.

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